TZ, 10.08.2020   Text mit freundlicher Genehmigung von Alexander Schneider

Rustie Horse, Music of Neil Young

Neil Young  war am Samstag nicht persönlich auf der Mappesmühle, letzten Endes war das aber auch kein Drama, wurde er doch bestens vertreten: Ulli und Ellen Schulz, die Betreiber der Kultmühle im Weiltal, hatten die Coverband „Rustie Horse“ gebucht und alles richtig gemacht. Zwar war, coronabedingt, bei 50 Gästen Schluss, die hatten aber zwei Stunden Spaß mit Karsten Günther, Chris Reinel, Matthias Gaul und Florian Meyer. Das Quartett hatte sich um 2000 nur zu dem Zweck gegründet, Neill Young zu interpretieren. Das gelingt ihnen in einer Authentizität, die dazu verleitet, die Augen zu schließen und sich vorzustellen, der Meister selbst sei am Werk. Bei vier Euro Eintritt war das Hofkonzert alles andere als ein preiswertes Vergnügen, es wäre viel mehr wert gewesen, schon allein weil es wie eine Zeitmaschine wirkte, die die 50 Gäste ein paar Jahrzehnte in die Welt ihrer Jugend zurückholte. Gänsehaut gab’s gratis. „Toll, dass es gelungen ist, das Konzert trotz Corona zu organisieren, viel bleibt für die Band nicht übrig, aber es ist besser als nichts“, sagt Ellen Schulz. Die „Mappes“ lässt keinen Zweifel an ihrer Vitalität: „Sie lebt, besser, als wir das noch vor einem Jahr gedacht hätten“, freut sich Ulli Schulz. Nächste Woche, am 15. August, geht’s gleich weiter mit der Gruppe „Tuxedo Paint System“.

Es ist das Los vieler Großer im Showbiz, dass sie auf wenige Titel reduziert werden, Reinhard Mey auf „Freiheit über den Wolken“, Glen Campbell auf „Take me home countryroad“ und Queen auf „Bohemian Rapsody“. Bei Neill Young ist es die Schmusehymne „Heart of Gold“. Die haben „Rustie Horse“im Schlaf präsent, ebenso andere Klassiker wie „Harvest Moon“ und „Old Man“, aber auch viele zum Teil weniger bekannte Titel, die alle zusammen die Bandbreite des Musikers, Singer-Songwriters und Filmemachers unterstreichen. Mit dem typischen, mundharmonikaunterlegten Sound von Neill Young sind sie „Rustie Horse“ auf den Leib geschneidert. Man spürte bei jedem der zwei Dutzend gespielten Titel  die Seelenverwandtschaft zwischen Original und Coverband. Das Auditorium, überwiegend aus nicht mehr ganz so jungen Semestern zusammengesetzt, geizte ergeben nicht mit begeistertem Applaus. Dass ausgerechnet „Heart of Gold“ erst ganz am Ende als Zugabe dran war, war kein Trick der Künstler, das Publikum, das wusste, dass es irgendwann kommen würde,  zwei Stunden lang zum Durchhalten zu animieren. Völlig unnötig, ans Heimgehen mochte  bei diesem lauen Sommerabend ohnehin keiner denken, verbanden doch alle mehr oder weniger die selben Erinnerungen. „Coole Zeit damals, weißt du noch“, seufzte ein Mitfünfziger, eine Mitfünfzigerin im Arm haltend. Und Regina Olmar aus Hattersheim reist wann immer es ihre Zeit erlaubt, „Rustie Horse“ hinterher, in der Hoffnung, dass sie für sie „After the Goldrush“ spielen. Diesmal wurde ihr Flehen erhört.

Ellen und Ulli Schulz wurden vom Erfolg ihrer Sessions überrannt. „Regionale Kultgruppen wie Rustie Horse gehören einfach in unsere Kultmühle“, sagt Ellen Schulz, auch ein Fan von „Heart of Gold“, „das war unsere Sturm- und Drangzeit.“ Das Konzept, zu Musik  in den Hof der „Mappes“ einzuladen, an musikfreien Wochenenden aber auch zu Kaffee, Kuchen, Flammkuchen und „Ullis Hacksteaks“ einzuladen, scheint aufzugehen. Inzwischen ist die „Mappes“ auch Freitags von 12.30 bis 22 Uhr, wie samstags und sonntags, geöffnet. Die Fansgemeinde, darunter viele Ex-Mappes-Besucher, aber auch  schon  deren Kinder, wächst stetig. „Leider fahren viele an uns vorbei weil sie glauben, wir seien die Spielothek, sind wir aber nicht, da muss uns noch etwas einfallen“, sagt Schulz. Der nächste Termin steht auch schon: Samstag, 19. September, dann ist „Oktoberfest“ auf der „Mappes“ mit bayerischen Spezialitäten und „Jörg Sonntag mit Band“. „Aber bitte mit Anmeldung, mehr als 50 Gäste sind leider nicht drin, weder drinnen noch draußen“, sagt Ellen Schulz. As 








Erschienen am 18.06.2019, Taunus Zeitung
Text und Foto mit freundlicher Genehmigung von  Alexander Schneider

 

Premiere

Mappesmühle: Ehemaliges Abendlokal als Veranstaltungsort wiedereröffnet


Der Rocksänger, Liedermacher und Sänger Heinz Rudolf Kunze, dessen 1984 erschienene Coverversion des Kinks-Hits "Lola" ihr hier von René Einsiedel präsentiert wird, ist Karin Moos durchaus noch ein Begriff, wenngleich es nicht ganz ihr Musikgeschmack war.
© Foto: Alexander Schneider

Fällt, egal wo im Usinger Land, der Name der Mappesmühle, werden meist Erinnerungen an die eigene mehr oder weniger wilde Jugend wach. Am Samstag ging das sogar an Ort und Stelle, beim ersten Mappesmühlenfest.

Weilrod - René Einsiedel kennt sie alle: Wolfgang "Wolle" Petry, Andy Borg, Mary Roos, natürlich Markus ("Kleine Taschenlampe, brenn'"). Er kennt die Schlagergrößen nicht nur persönlich, als Kult-DJ der legendären Disco "Kornkammer" und Zunftgenosse von Plattenplauderer Manfred Sexauer hatte er sie im wahrsten Sinne beim Plattenauflegen auch alle in der Hand.

Lange nicht mehr, aber jetzt am Samstag wieder mal, rund ein Jahrzehnt, nachdem er in dem unvergessenen Etablissement zum letzten Mal für Pressluft gesorgt hat. Beim ersten Mappesmühlenfest kommen die alten Scheiben, die der bis heute auflegende Plattenreiter René Einsiedel, Herr über 20 000 tanzbare Musiktitel, natürlich alle längst digitalisiert auf seiner Festplatte abgelegt hat, zum Verkauf.

Klar, dass seine Kunden dem heutigen Disco-Alter entwachsen sind und viele von ihnen längst die Fünf vorne stehen haben. Verklärten Blicks blättern sie in den Plattenkisten. Man kann förmlich sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitet, Erinnerung wach wird und Liedtexte von damals wie von selbst über die Lippen kommen, als wäre es gestern gewesen.


Erwartungen übertroffen

Auch Karin und Bertram Moos kramen im etwa 500 Platten umfassenden Fundus der musikalischen Vergangenheit. Dabei wollen die beiden Hunoldstaler gar keine Tonträger kaufen, sondern nur ein wenig in Erinnerungen schwelgen. "Wir haben gar keinen Plattenspieler mehr", sagt Truckstop-Fan Bertram, während Karin sich an Frühwerke von Cat Stevens und Joan Baez erinnert fühlt. Ellen und Uli Schulz, die beiden Usinger, die die Mappesmühle ein Jahr lang unermüdlich werkelnd wachgeküsst haben, strahlen mit der Sonne um die Wette. Ihre Hoffnungen, dass viele Menschen aus dem Usinger Land, die ihre Jugend "auf der Mappes" verbracht und vielleicht sogar Familien gegründet haben, die Einladung zum ersten Mappesmühlenfest annehmen würden um sich an damals zu erinnern, wird übertroffen. Schon zwei Stunden nach dem Beginn sind bereits riesige Schneisen ins opulente Kuchenbüffet geschlagen, und auch die kühlen Getränke, für deren Vertrieb Uli Schulz zuständig ist, laufen in Strömen. Die Gäste sitzen auf der Sonnenterrasse und haben, egal wer ihnen gerade gegenüber sitzt, Gesprächsstoff satt, denn über die "Mappes" hat jeder aus eigener Erfahrung etwas zu berichten.

Spende für Tiergnadenhof

Verdauungsspaziergänge führen durch die ehemaligen Gasträume des damals für seine Steaks berühmten Abendlokals, und zumeist wird danach festgestellt: " . . .ist ja noch fast wie früher!" Ein Gast, der nicht genannt werden will, sitzt gedankenversunken lange Zeit auf dem Platz an der legendären Mappes-Bar, an dem er früher immer gesessen hatte.

Der Erlös des Festes geht in voller Höhe an Melis Tiergnadenhof. Betreiberin Raffaela Hanrath, bei der zehn Hunde und ein Schwarm Hühner ihr Gnadenbrot genießen, informiert gerne über ihre Arbeit.

Zum Programm, das erst spät am Abend auf der Tanzfläche ein viel zu frühes Ende findet, zählen auch die Vorführungen von Hobby-Schäfer Karl-Klaus Brendel. Er hat eine Herde Skudden und Border Collie Charly dabei. Der schwarz-weiße Wirbelwind beherrscht acht Kommandos und hat seine Schäfchen fest im Griff, ohne ihnen ein Haar zu krümmen.

Die Wehrheimer Nicola und Matthias Hegetö laden zum entschleunigenden Ziegentrekking mit Walliser Schwarzhalsziegen ein. Beschaulich geht es auch auf der Kutsche von Regina Nedwed zu. Wer will, kann sich von der Mappesmühle aus nach Altweilnau und wieder zurück kutschieren lassen.

VON ALEXANDER SCHNEIDER


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Ellen und Ulrich Schulz (Usingen) hauchen der Mappesmühle in Neuweilnau neues Leben ein     

                  Von inf
                                      Erschienen am 13.06.2019 um 06:40 Uhr, Usinger Anzeiger            

 Am Samstag laden Ellen und Ulrich Schulz zum Tag der offenen Tür in ihrem neuen Café in der Mappesmühle in Neuweilnau ein.           
          

       Ellen Schulz mustert alte Bilder, mit denen sie die Mappesmühle zu dekorieren gedenkt. Foto: Friedrich                                             



                       

                      WEILROD/USINGEN - Das Rentnerdasein kann so schön sein. Immer reisen, wenn man es möchte, keine Verpflichtungen gegenüber Arbeitsstelle und Kollegen, nebst einer gewissen Freiheit, zu tun und zu lassen, was man will. Dies könnte auch auf das Usinger Ehepaar Ellen und Ulrich Schulz zutreffen. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Denn Ellen Schulz, der ehemaligen Mitinhaberin des Usinger Ladens "Ellens & Ritas Welt", hat die Liebe dazwischen gefunkt. Doch nicht etwa die Liebe zu einem Mann, sondern zu einem Gebäude: Der Mappesmühle in Neuweilnau. 

Seit etwa zehn Jahren schläft das einstige Vorzeigerestaurant Neuweilnaus einen tiefen Schlaf. Früher, da aß man hier gut und reichlich zu Abend, feierte in den ausgedehnten Gebäuden rauschende Feste und tanzte in der Kornkammer bis in die Tiefe Nacht bei heißen Rhythmen. Selbst das Fernsehen drehte hier die eine oder andere Sendung. Doch all das ist schon lange vorbei.             

Bis Ellen Schulz daher kam. Sie hat zusammen mit ihrem Mann und handwerklich begabten Freunden wie Heinz Ebel und Ulrike Reichert, binnen eines Jahres die leer stehende alte Mühle aus dem Dornröschenschlaf geholt und aus dem verlassenen Gebäude in akribischer Handarbeit ein kleines Schmuckstück gemacht. Entstanden ist ein lauschiges kleines Café, in dem man von Mai bis September am Wochenende und an Feiertagen leckeren, selbst gebackenen Kuchen und Torte sowie heiße und kalte Getränke zu zivilen Preisen genießen kann. Auch kleine Snacks wird es in Zukunft geben.             
         
    
Doch nicht nur das - man kann zukünftig die Mappesmühle als Eventlocation buchen, um hier Konfirmationen, Firmenfeste oder Geburtstage zu feiern. Nur ein Restaurant, das will man daraus nicht mehr machen, betont Schulz. Das könne man aufgrund des Alters und des nötigen Personals nicht leisten.             

Die Vorgeschichte: "Wir haben damals, als wir den Laden wegen der ganzen Umbaumaßnahmen in Usingens Stadtmitte aufgaben, dringend nach einem Lager gesucht", erzählt die fidele 76-Jährige. Ihnen sei daraufhin die Mappesmühle angeboten worden. "Als wir die Tür aufschlossen und wir uns durch die ganzen Spinnenweben kämpften, da hat es Klick gemacht", bekennt sie. Obwohl der Gastraum des ehemaligen Restaurants aufgrund eines Wasserschadens immer noch arg mitgenommen ausgesehen habe, geisterte in diesem Moment eine Idee durch ihren Kopf. Eine kleine Ahnung davon, wie es sein könnte, wenn man die Schäden beseitigt und das Gebäude wieder renoviert.             
                      


Bis es so weit war, war ein langer Weg zu gehen. "Wir haben, als wir uns endgültig dazu entschlossen hatte, jede freie Minute hier verbracht. Aber wir hatten reichlich Hilfe von Leuten aus der Gegend, denen die Mappesmühle genauso viel bedeutet hat, wie uns", gesteht die ehemalige Anwaltsgehilfin. Man hat sich der alten Lehmdecke angenommen, Theke und Gastraum gestrichen, die Küche vollständig renoviert und auf den neusten Stand gebracht. Dabei ging es vor allem darum möglichst viel mit eigenen, handwerklichen Mitteln auf die Beine zu stellen. "Wir sind beide Rentner, da können wir keine tausende Euro investieren" bekennt Schulz. Und so hat sie, die handwerklich sehr geschickt ist, Tischdekorationen gebastelt, Sitzbezüge genäht, und den Gastraum geschmackvoll eingerichtet, während Reichert sich um die Außenbepflanzung gekümmert hat. Ihr Mann und Ebel seien die Handwerker gewesen. Wo man nicht selbst weiterkam, habe man den einen oder anderen Handwerker bemüht. Durch die Arbeit wurde aus allen Helfern die "Mappesfamilie".             

 Und die eröffnet jetzt die Cafésaison. Doch nicht nur das: Am Samstag, 15. Juni, findet ab zwei Uhr offiziell ein Tag der offenen Tür statt. Neben einem kleinen Flohmarkt und dem Verkauf von selbstgehäkelten Topflappen wird auch die große Schallplattensammlung der Kornkammer, der ehemaligen Disko der Mappesmühle, verkauft. Der Erlös aus dem Verkauf der Platten und Topflappen geht an die Neuweilnauer Tierschutzorganisation Melis Gnadenhof. Neben Kaffee und Kuchen wird aber noch mehr geboten, beispielsweise eine Vorführung des Schäfers Karl-Klaus Brendel. Ab 19 Uhr schließlich wird das Tanzbein geschwungen: DJ René Einsiedel wird das alte Mappesmühlenfeeling wieder aufleben lassen.


Text und Foto mit freundlicher Genehmigung von Friedrich



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Erschienen 01.09.2018, Taunus Zeitung
Text und Foto mit freundlicher Genehmigung von Alexander Schneider



Ellen Schulz will früheres Restaurant Mappesmühle wieder zum Klappern bringen

von Alexander Schneider



 

Der letzte Gast ist zwar vor zehn Jahren gegangen. Dennoch sieht es fast so aus, als sei im Restaurant Mappesmühle für einen Moment die Zeit stehengeblieben – für Ellen Schulz das Signal, die Uhr wieder aufzuziehen .

 

Auf einigen Tischen im ehemaligen Restaurant „Mappesmühle“ stehen noch die Aschenbecher, auf der Theke liegen noch Radeberger-Deckel, der Kamin scheint nur darauf zu warten, dass ihn jemand anzündet. Der Jemand ist gefunden, eigentlich hat er sich sogar selbst gefunden: Die Usingerin Ellen Schulz hat es sich in den Kopf gesetzt, der „Mappes“ wieder neues Leben einzuhauchen.



Das klingt erst einmal nach „spinnerter Idee“, vor allem wenn man weiß, das Schulz, die bis vor kurzem in Usingen ein „Kauf-Café betrieben hat, bereits 75 Jahre alt ist. Das weiß Schulz auch selbst, es stört sie aber nicht im Geringsten: „Ich habe noch so viele Ideen und hoffe, dass ich lange genug lebe, sie umzusetzen.“ Dass ihr das gelingt, daran lässt die Frau mit „Drive für drei“ keinen Zweifel. Sie braucht auch nicht lange, um den Eindruck von der spinnerten Idee zu zerstreuen und deutlich zu machen, dass hier ein nachhaltiges Konzept im Entstehen ist.

Ellen Schulz hatte nicht nur ihren Mann Uli rasch auf ihrer Seite, sondern auch Frank Wüstenberg. Er hat die Mappesmühle vor acht Jahren gekauft und vor sieben Jahren dort eine Spielhalle etabliert. Wüstenberg ist von Ellen Schulz und ihrem Elan begeistert, ebenso von ihrer Idee, das alte Abendrestaurant in ein Eventlokal umzugestalten. Das ist nämlich der Plan. „Ich habe keinen gastronomischen Hintergrund und stelle mich mit 75 auch nicht in die Küche“, sagt sie und erläutert ihr Konzept: Die Räume, Platz für 150 Gäste, sollen für Veranstalter von Familien-, Vereins- und Firmenfesten zur Verfügung stehen, die entweder eigene Caterer mitbringen oder auf die von Schulz angebotene Organisation zurückgreifen können. Auch wenn es, vorerst, keinen Restaurantbetrieb geben wird, so wird es doch eine Küche geben, in der Caterer kleinere Speisen kochen oder aufwärmen können.


Man muss das rustikale Ambiente der Mappes natürlich mögen, es soll nämlich so bleiben. Nur die schweren Stühle und Bänke im Restaurant bekommen neue Kissen, die Ellen Schulz aber nicht kauft, sondern selbst bezieht. Überhaupt haben sie und ihr Mann, der über zwei gesunde, rechte Hände verfügt, sich auf die Fahnen geschrieben, dem Restaurant sein altes Flair wiederzugeben und dabei möglichst wenig Geld auszugeben. Ideen, Geschick und Geschmack, mehr braucht Schulz nicht, „es muss nicht immer alles viel Geld kosten“, sagt sie.


Noch sieht es in der „Mappes“ aus wie Kraut und Rüben. Doch das Chaos lichtet sich, zumal auch immer wieder Freunde zum Helfen kommen: „Ich habe bei Facebook über meine Idee geplaudert und um Hilfe bei der Umsetzung gebeten. Ich bin ganz überrascht, aber bis jetzt sind es 20 000 Follower“, sagt die Frau, die sich einmal um die eigene Achse dreht – „wirbelt“, sagt Ehemann Uli – und gleich wieder drei neue Ideen hat. Eine junge Weilroderin, die die „Mappes“ nicht einmal von früher kennt, hat bei Facebook nicht nur Hilfe angeboten, sie kam gleich vorbei und packte mit an. „Ich finde, die Mappesmühle hat es verdient, aus ihrem Dornröschenschlaf geholt zu werden“, sagt Ellen Schulz, und Frank Wüstenberg, der sie unterstützt wo er nur kann, nickt.


Auch er ist ein „alter Mappes-Fan“ und hat hier viele schöne Stunden verbracht. Das mit dem Dornröschenschlaf ist gar nicht so verkehrt, denn im Märchen war das Schloss nach all den Jahren auch zugewuchert, wie die Mappes. Der Unterschied ist, dass die Idee von Ellen Schulz kein Märchen bleibt, sondern Realität werden soll. Schon nächstes Frühjahr. Dann soll es auch Aktionen wie einen Bauernmarkt, ein Oktoberfest, vielleicht einen Wildmarkt oder ein Apfel- und Kelterfest geben: „Äpfel gibt es genug hier, sie müssen nur geerntet werden. Das machen wir dann als nächstes“, sagt Ellen Schulz.